Die Bauaufgabe einer Sauna entstand aus dem Wunsch zweier Bauherr*innen eine Sauna in ihrem Keller oder einem dem Haus zugehörigen Schuppen zu installieren.
In den Vorgesprächen zur Beauftragung wurde die Idee geboren mit einer neuen Außensauna den bis zu dieser Zeit kaum genutzten rückseitigen Garten des Hauses neu zu bespielen und aufzuwerten.
Am Rande des historischen Dorfkerns in Darmstadt-Arheilgen liegt dieser Garten umgeben von alten Scheunen und Obstgärten sichtgeschützt auf der privaten Rückseite des Wohnhauses. Das längliche, schmale Gartenstückwird räumlich von einem alten Nebengebäude, einer historischen Scheune, dem Wohnhaus der Bauherren sowie einem großzügigen Obstgarten der Nachbarn eingefasst. Ein Magnolienbaum sowie Hecken und Kräuterbeete bilden die üppigeVegetation des neuen Saunagartens. Dieser besitzt einen direkten Zugang zum Bad des Hauses.
Die neu geplante Sauna positioniert sich raumbildend an der Grundstücksgrenze und bietet über eine großzügiges Fenster einen direkten Blickbezug in den Saunagarten und zum Magnolienbaum.
Entgegen den Gesetzmäßigkeiten eines schwer ruhenden Saunabaus, suggeriert diese Sauna durch die gewählte stabförmige Tragstruktur eine gewisse Leichtigkeit und Filigranität.
Die Konstruktion und Bauweise sollte einfach, und möglichst ohne große handwerkliche Vorkenntnisse in Selbstbauweise herstellbar sein. Eine Bricolage welche Tragkonstruktion, raumbildendes Volumen und schützendes Dach konsequent voneinander trennt. Eine additive Bauweise, gegliedert und aufgeteilt in Einzelelemente, deren Größe, Format und Gewicht bei der Montage stets gut handhabbar bleiben.
Der konstruktive Holzschutz wurde als stark entwurfsprägendes Element herangezogen. Durch die gewählte Aufständerung wurde eine bodenseitige Durchfeuchtung vermieden. Das einfache Wellblechdach ist überhöht angeordnet. Der entstehende Luftraum dient zum Ablüften von anfallenden Wasserdampf und zur Vermeidung von Kondensat. Durch die konsequente Trennung aller Bauteile sowie deren Abstand zueinander, ist eine ständige Revision möglich. Dies soll die Dauerhaftigkeit und somit Nachhaltigkeit des sowohl thermisch wie auch stark durch Feuchtigkeit und äußere Einflüsse beanspruchten Holzbaus gewährleisten.
Die Tragkonstruktion besteht aus regionalen Douglasie-Kanthölzern, der Saunakorpus wurde aus Fichte Dreischichtplatten hergestellt. Die Nut- und Feder Stoßverbindungen wurden nicht geklebt und lediglich verdeckt verschraubt. Einbauten und Saunabänke im Innenraum wurden ebenfalls in Fichte hergestellt. Neben dem auskragenden Dach sorgt eine anthrazitfarbene Vorvergrauungslasurfür den Holzschutz.
Die Einfachheit der Konstruktion, deren Holzschutz sowie die erzielte Ästhetik bestimmen sich gegenseitig und münden in einer logischen entwurflichen Harmonie. Der erzielte architektonische Ausdruck lässt sowohl Assoziationen zur traditionellen japanischen Architektur als auch zu unterschiedlichen Pfahlbauweisen anderer Regionen entstehen.
Um den Neubau der Sauna genehmigungsfrei nach HBO als Nebengebäude umsetzen zu können, wurde der Baukörper unterhalb der 30 m3- Grenze gehalten. Auf eine Feuerstätte wurde zugunsten eines Elektroofens verzichtet. Aus Gründen der Nachhaltigkeit und Rückbaubarkeit wurde auf Verklebungen und die Verwendung von Beton komplett verzichtet. Die Gründung wurde mit handelsüblichen Schraubfundamenten umgesetzt.